Lebensaufgaben
Alfred Adler beschrieb drei soziale Lebensaufgaben, mit denen der Mensch ein Leben lang beschäftigt ist und von deren zufriedenstellender Bewältigung sein Glück und im umgekehrten Fall sein Unglück abhängt: „Liebe“ – „Arbeit“ – „Gemeinschaft“.
In allen drei Bereichen geht es um die Frage, wie ich hier meine Beziehungen jeweils zum eigenen und zum Wohle der anderen gestalte.
Die Lebensaufgabe „Liebe“ erstreckt sich auf meine Partnerschaft, meine Kinder und Herkunftsfamilie.
In der Lebensaufgabe „Arbeit“ geht es um meine beruflichen Beziehungen, aber auch um die Gestaltung der Freizeit als Ausgleich zum Beruf.
Die Lebensaufgabe „Gemeinschaft“ bezieht sich auf alle Kontakte zu Menschen innerhalb meines sozialen Umfeldes sowie auf meine sozialen Interessen und Tätigkeiten.
Aus individualpsychologischer Sicht sind die sozialen Probleme auf einen fehlerhaften Umgang mit diesen Lebensaufgaben, auch im Sinne von Anpassungsschwierigkeiten, zurückzuführen. Fehler begehen wir vor allem dann, wenn wir uns nicht zugehörig fühlen.
Die Lebensaufgabe Gemeinschaft ist eine der wichtigsten Lebensaufgaben im Alter. Das Eingebunden Sein in ein soziales Netz, in welchem Geben und Nehmen in einem natürlichen Fluss sind, ist die beste Prophylaxe um nicht in Einsamkeit zu geraten. Das Gebraucht werden ist gerade auch spät im Leben sehr bedeutsam, wenn einige der klassischen Rollen wie Eltern-und Berufsrolle nicht mehr gefragt sind.
Rudolf Dreikurs, ein Schüler Adlers, ergänzte die drei Lebensaufgaben um zwei weitere:
Die Spiritualität und die Beziehung des Menschen zu sich selbst. Diese zwei persönlichen Lebensaufgaben sind in jeder Lebensphase von Bedeutung und im Alter können sie wichtige Ressourcen sein um seinen individuellen Weg zu gehen.